Vorverstärker: Aufgaben & Architektur – Der Dirigent im HiFi-System

Zwei silberne HiFi-Komponenten mit Displays auf einem Sideboard im Sonnenlicht, daneben ein Stapel CDs und eine Zimmerpflanze.

Ein Vorverstärker ist das Herzstück jeder hochwertigen HiFi-Anlage – er wählt schwache Quellsignale aus, verstärkt sie und optimiert die Übertragung für nachfolgende Komponenten.

Stell dir vor, du hörst Musik direkt von einem Plattenspieler über einen Endverstärker, ohne Vorverstärker dazwischen. Das Ergebnis wäre ernüchternd: leise, dumpfe Töne mit deutlich hörbaren Störgeräuschen. Der Grund liegt in den extrem schwachen Signalen, die ein Tonabnehmer erzeugt – sie sind etwa 1000-mal schwächer als die Line-Pegel anderer Signalquelle HiFi-Geräte wie CD-Player.

Hier kommt der HiFi Vorverstärker ins Spiel. Er fungiert als intelligenter Vermittler zwischen deinen Quellgeräten und dem Endverstärker. Dabei übernimmt er weit mehr als nur die Verstärkung: Er wählt zwischen verschiedenen Eingängen, passt Pegel an und sorgt für optimale Impedanzverhältnisse.

Die Metapher des Dirigenten trifft es perfekt. Wie ein Dirigent koordiniert der Vorverstärker alle eingehenden Signale und bereitet sie so auf, dass jede Nuance deiner Musik optimal zur Geltung kommt. Er entscheidet, welche Quelle du hörst, und stellt sicher, dass das Signal in bester Qualität an den Endverstärker weitergegeben wird.

Die Kernfunktionen umfassen vier wesentliche Bereiche: die Auswahl zwischen verschiedenen Quellen per Knopfdruck, die Anpassung unterschiedlicher Signalpegel auf ein einheitliches Niveau, das Matching von Impedanzen HiFi für verlustfreie Übertragung und die gezielte Aufbereitung des Audiosignals. Ohne diese Koordination würde selbst das teuerste HiFi-System nur einen Bruchteil seines Potenzials entfalten.

Besonders deutlich wird die Unverzichtbarkeit bei analoge Vorverstärker-Quellen. Während digitale Geräte oft bereits Line-Pegel liefern, benötigen Plattenspieler zwingend eine Vorverstärkung oder einen separaten Phono Vorverstärker. Aber auch bei digitalen Quellen sorgt ein hochwertiger Vorverstärker für hörbare Verbesserungen durch optimierte Signalführung und reduzierte Störungen.

Wesentliche Vorverstärker Aufgaben im Detail

Die spezifischen Vorverstärker Aufgaben greifen direkt in die Klangqualität ein und bestimmen maßgeblich, wie gut dein HiFi-System klingt.

Quellenwahl und Signalmanagement

Die erste und sichtbarste Aufgabe ist die Quellenwahl. Modern ausgestattete HiFi Vorverstärker bieten meist mehrere Eingänge für verschiedene Geräte. Per Drehschalter oder Fernbedienung wechselst du zwischen CD-Player, Streaming-Client, Tuner oder Kassettendeck. Dabei erfolgt nicht nur eine mechanische Umschaltung – hochwertige Geräte isolieren nicht genutzte Eingänge galvanisch, um Übersprechen zwischen den Kanälen zu verhindern. Die effiziente Steuerung der Signalquelle HiFi ist hier entscheidend.

Präzise Pegelanpassung für optimale Signalstärke

Die Pegelanpassung stellt eine der technisch anspruchsvollsten Aufgaben dar. Phono-Signale von Plattenspielern liegen bei etwa 0,3 bis 5 Millivolt, während Line-Signale mit 0,3 bis 2 Volt arbeiten. Der Vorverstärker muss diese unterschiedlichen Pegel auf ein einheitliches Niveau bringen – typischerweise 1 bis 2 Volt für die Weitergabe an den Endverstärker. Diese Verstärkung erfolgt in mehreren Stufen, um Rauschen und Verzerrungen minimal zu halten, was für die gesamte Musikkette von Bedeutung ist.

Impedanzanpassung für verlustfreie Übertragung

Besonders kritisch ist die Impedanzanpassung. Jede Audioquelle hat eine Ausgangsimpedanz, jeder Verstärkereingang eine Eingangsimpedanz. Stimmen diese Werte nicht überein, entstehen Reflexionen im Signalweg, die zu Frequenzgangfehlern und Verzerrungen führen. Ein guter Vorverstärker bietet Eingänge mit passenden Impedanzen HiFi – typischerweise 47 kOhm für Moving-Magnet-Tonabnehmer und 100 bis 1000 Ohm für Moving-Coil-Systeme.

Signalaufbereitung und Schutzfunktionen im Vorverstärker

Die Signalaufbereitung geht über reine Verstärkung hinaus. Viele Vorverstärker integrieren Subsonic-Filter, die extrem tiefe Frequenzen unterhalb 20 Hz ausblenden – diese würden nur die Lautsprecher belasten, ohne hörbare Information zu liefern. Klangregelungen ermöglichen gezieltes Anpassen an Raumakustik oder persönliche Vorlieben, sollten aber sparsam eingesetzt werden.

Moderne Vorverstärker übernehmen auch wichtige Schutzfunktionen. Sie erkennen gefährliche Gleichspannungen oder Übersteuerungen und schützen nachfolgende Komponenten vor Schäden. Einschaltknackser werden durch Relais-Schaltungen vermieden, die erst nach der Stabilisierung aller Betriebsspannungen die Signalwege freigeben.

Die Qualität dieser Aufgaben-Erfüllung entscheidet direkt über die Klangqualität deines Systems. Ein Vorverstärker mit unzureichender Pegelanpassung führt zu hörbarem Rauschen oder Verzerrungen. Schlechtes Impedanz-Matching macht sich durch dumpfen oder überscharf klingenden Sound bemerkbar.

Architektur eines Vorverstärkers – Aufbau und technische Komponenten

Die technische Zusammensetzung und Vorverstärker Architektur bestimmt nicht nur seine Leistungsfähigkeit, sondern auch seinen charakteristischen Klang.

Verschiedene Vorverstärker-Typen: Transistor, Röhre, Hybrid

Grundsätzlich unterscheiden wir drei Hauptarchitekturen: Transistor-, Röhren- und Hybrid-Vorverstärker. Transistor-Vorverstärker arbeiten mit Halbleiterbauteilen und bieten exzellente Messwerte bei niedrigen Verzerrungen und weitem Frequenzgang. Sie klingen typischerweise neutral und analytisch, mit straffem Bass und kristallklaren Höhen. Röhren-Vorverstärker nutzen Elektronenröhren als Verstärkerelemente und erzeugen den berühmten "warmen" Klang durch charakteristische Harmonische. Hybrid-Konstruktionen kombinieren beide Technologien – oft Röhren in der Eingangsstufe für Klangcharakter und Transistoren im Ausgang für Stabilität. Insbesondere analoge Vorverstärker profitieren stark von der Röhrentechnik.

Symmetrische und unsymmetrische Signalführung

Die Signalführung eines HiFi Vorverstärkers erfolgt entweder symmetrisch oder unsymmetrisch. Unsymmetrische Übertragung nutzt zwei Leiter: Signal und Masse. Diese einfache Technik dominiert im Consumer-Bereich, ist aber anfällig für Störeinkopplungen bei längeren Kabelwegen. Symmetrische Signalführung verwendet drei Leiter: zwei gegenphasige Signale plus Schirmung. Störungen wirken auf beide Signaladern gleich und werden im Differenzverstärker eliminiert. Hochwertige Vorverstärker bieten oft beide Optionen.

Eingangssektion: Phono- und Line-Eingänge

Die Eingangssektion muss verschiedenste Signalquelle HiFi optimal verarbeiten. Phono-Eingänge, oft als separater Phono Vorverstärker integriert oder extern erhältlich, benötigen eine RIAA-Entzerrung, da Schallplatten mit angehobenem Bassbereich und abgesenkten Höhen gepresst werden. Diese Entzerrung erfolgt durch präzise RC-Netzwerke oder aktive Filter. Line-Eingänge kommen mit einfacheren Verstärkerstufen aus, müssen aber unterschiedliche Ausgangsimpedanzen der Quellgeräte verkraften.

Der Lautstärkesteller und seine Bedeutung

Der Lautstärkesteller prägt den Charakter eines Vorverstärkers entscheidend. Traditionelle Potentiometer arbeiten analog und verändern den Widerstand mechanisch. Hochwertige Exemplare aus Japan oder der Schweiz bieten exzellente Kanalgleichheit und lange Lebensdauer, kosten aber entsprechend. Digitale Lautstärkeregelung nutzt elektronische Schalter oder Widerstandsnetzwerke. Sie ermöglicht Fernbedienung und präzise Einstellung, kann aber bei günstigen Implementierungen den Klang beeinträchtigen.

Ausgangsstufe und Netzteilkonzepte

Die Ausgangsstufe bestimmt, wie sauber das Signal an den Endverstärker übertragen wird. Eine niedrige Ausgangsimpedanz (unter 1000 Ohm) sorgt für einen stabilen Frequenzgang auch bei langen Kabeln. Ausreichend Ausgangsspannung (mindestens 2 Volt) stellt sicher, dass auch wenig empfindliche Endstufen voll ausgesteuert werden können.

Netzteilkonzepte variieren erheblich zwischen den Preisklassen. Einfache Geräte nutzen Schaltnetzteile, die kompakt und effizient sind, aber Störungen ins Stromnetz einstreuen können. Lineare Netzteile mit Transformator, Gleichrichter und Glättung bieten sauberere Versorgung, sind aber größer und teurer. Absolute High-End-Geräte verwenden getrennte Netzteile für verschiedene Schaltungsteile oder sogar externe Netzteile.

Platinenlayout und Bauteilqualität

Die Platinenlayouts hochwertiger Vorverstärker folgen strikten Regeln. Kurze Signalwege minimieren Verluste, separate Masseflächen verhindern Schleifen, und die Trennung zwischen digitalen und analogen Bereichen reduziert Übersprechen. Hochwertige Bauteile wie Metallfolien-Kondensatoren oder 1%-Widerstände sorgen für langzeitstabile Performance.

Wie beeinflusst die Vorverstärker-Architektur den Klang?

Die Bauweise und verwendeten Komponenten prägen den Klangcharakter eines HiFi-Systems stärker, als viele Hörer vermuten. Die Vorverstärker Architektur ist hier der entscheidende Faktor.

Röhren- vs. Transistor-Klangcharakteristik

Röhren erzeugen ihren charakteristischen Klang durch harmonische Verzerrungen gerader Ordnung, die das Gehör als "musikalisch" empfindet. Diese Harmonischen wirken wie ein sanfter Kompressor, der Transienten abrundet und dem Klang Wärme verleiht. Besonders Stimmen und akustische Instrumente profitieren von dieser Charakteristik. Allerdings benötigen Röhren regelmäßige Wartung und haben begrenzte Lebensdauer, was bei analoge Vorverstärker mit Röhrentechnik zu beachten ist.

Transistoren arbeiten linearer und erzeugen hauptsächlich unharmonische Verzerrungen ungerader Ordnung. Diese werden als schärfer empfunden, sorgen aber für höhere Auflösung und präzisere Abbildung. Modern konstruierte Transistor-Vorverstärker erreichen Klirrfaktoren unter 0,01% und Rauschabstände über 100 dB – Werte, die Röhrenschaltungen nicht erreichen können.

Einfluss von Bauteilen auf den Klang

Die Wahl der Kondensatoren beeinflusst besonders die Höhenwiedergabe. Elektrolytkondensatoren bieten hohe Kapazität bei niedrigen Kosten, können aber den Klang färben. Folien-Kondensatoren klingen neutraler, sind aber größer und teurer. Spezielle Audio-Kondensatoren verwenden Materialien wie Polystyrol oder Polypropylen für minimale dielektrische Verluste.

Widerstandstypen prägen ebenfalls den Klang. Standard-Metallfilmwiderstände bieten gute Genauigkeit, können aber bei hohen Frequenzen induktiv wirken. Kohleschichtwiderstände klingen "wärmer", haben aber schlechtere Toleranzen. Metalloxid-Widerstände kombinieren gute Eigenschaften beider Typen.

Netzteile, Verkabelung und mechanischer Aufbau

Das Netzteilkonzept wirkt sich direkt auf Dynamik und Ruhe aus. Schlechte Netzteile modulieren das Audiosignal mit Netzbrumm oder Schaltstörungen. Hochwertige lineare Netzteile mit großen Siebelkos ermöglichen bessere Impulswiedergabe und tieferes Klangbild.

Die Verkabelung zwischen den Komponenten beeinflusst besonders hochfrequente Anteile. Billige Kabel mit hoher Kapazität rollen die Höhen ab, während zu lange Verbindungen Verluste verursachen. Optimale interne Verkabelung nutzt kurze, hochwertige Kabel mit niedrigen Kapazitäten.

Mechanische Aufbauten beeinflussen Mikrofonie-Eigenschaften. Röhren sind besonders erschütterungsempfindlich und benötigen schwingungsgedämpfte Aufstellung. Aber auch Transistorschaltungen profitieren von resonanzarmen Gehäusen und vibrationsdämpfenden Füßen.

Klangpräferenzen und Raumeinflüsse

Persönliche Klangvorlieben entscheiden über die optimale Architektur-Wahl. Fans warmer, entspannter Wiedergabe greifen zu Röhren-Vorverstärkern. Hörer, die analytische Präzision schätzen, bevorzugen moderne Transistorschaltungen. Hybrid-Konstruktionen versuchen das Beste beider Welten zu kombinieren.

Die Raumakustik moderiert den Einfluss der Vorverstärker Architektur. In stark bedämpften Räumen kann die Wärme von Röhren willkommen sein, während hallige Räume von der Präzision transistorisierter Schaltungen profitieren. Auch die nachfolgenden Komponenten spielen eine Rolle – warme Lautsprecher vertragen analytische Vorverstärker besser als bereits helle Wandler.

Kaufberatung für Vorverstärker – Was HiFi-Enthusiasten wissen müssen

Die wichtigsten Kriterien für die Vorverstärker-Auswahl gehen über blanke technische Daten hinaus und umfassen praktische Aspekte deines Hörgewohnheiten. Hier erfährst du, was bei der Auswahl einer HiFi Komponente Vorverstärker zu beachten ist.

Wichtige technische Spezifikationen

Bei den technischen Spezifikationen verdienen drei Werte besondere Beachtung. Der Rauschabstand sollte mindestens 80 dB betragen, besser über 90 dB. Niedrigere Werte führen zu hörbarem Grundrauschen, besonders bei leisen Passagen. Die Eingangsimpedanz muss zu deinen Quellgeräten passen: 47 kOhm für MM-Tonabnehmer, 100-1000 Ohm für MC-Systeme, 10-50 kOhm für Line-Quellen. Der Verstärkungsfaktor ist bei der Pegelanpassung entscheidend und bestimmt die Kompatibilität mit schwachen Signalen – Phono-Eingänge benötigen 40-60 dB Verstärkung.

Anschlussvielfalt und Bedienkomfort

Die Anschlussvielfalt sollte deine aktuelle und zukünftige Signalquelle HiFi-Landschaft abdecken. Plattenspieler-Besitzer benötigen mindestens einen Phono-Eingang, idealerweise umschaltbar zwischen MM und MC, oder einen hochwertigen Phono Vorverstärker. Digitale Audiophile schätzen mehrere Line-Eingänge für CD-Player, Streaming-Client und D/A-Wandler. Tape-Schleifen ermöglichen das Einschleifen von Prozessoren oder Aufnahmegeräten.

Der Bedienkomfort entscheidet über die tägliche Freude am System. Mechanische Drehschalter fühlen sich wertig an und bieten haptisches Feedback, sind aber nicht fernbedienbar. Elektronische Umschaltung ermöglicht Fernbedienung, kann aber den Signalweg verkomplizieren. Display-Funktionen wie Quellenanzeige oder Pegelmonitor erhöhen den Komfort, sind aber nicht zwingend nötig.

Budgetplanung und Markenempfehlungen

Die Budgetplanung hängt vom Gesamtsystem ab. Als Faustregel sollte der Vorverstärker 15-25% des Gesamtbudgets ausmachen. Bei einem 10.000-Euro-System wären 2.000-2.500 Euro für den Vorverstärker angemessen. Wichtiger als starre Verhältnisse ist die Balance: Ein 500-Euro-HiFi Vorverstärker an 20.000-Euro-Lautsprechern wird zum Flaschenhals.

Marken aus der Oberklasse wie Audio Research, Conrad-Johnson oder Mark Levinson bieten erwiesene Qualität, kosten aber entsprechend. Geheimtipps aus Europa wie Audionet, Einstein oder Moon by Simaudio liefern oft besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Asiatische Hersteller wie Luxman oder Accuphase kombinieren traditionelle Technik mit moderner Fertigung.

Gebrauchtkauf kann interessante Möglichkeiten eröffnen, besonders bei etablierten Marken. Klassiker wie der Audio Research SP-10 oder Levinson No. 32 halten ihren Wert gut und bieten High-End-Performance zu moderaten Preisen. Wichtig ist professionelle Wartung und Originalzustand der kritischen Bauteile.

Praxis – Vorverstärker in typischen HiFi-Setups

Praxisnahe Beispiele zeigen, wie Vorverstärker optimal in unterschiedlichen HiFi-Konfigurationen arbeiten und welche Besonderheiten bei dieser HiFi Komponente Vorverstärker zu beachten sind.

Die Rolle des Phono Vorverstärkers für Plattenspieler

Die Integration von Plattenspielern stellt besondere Anforderungen an den Vorverstärker. Moving-Magnet-Tonabnehmer mit ihrer Ausgangsspannung von 3-5 mV benötigen etwa 40 dB Verstärkung und eine Eingangsimpedanz von 47 kOhm. Moving-Coil-Systeme geben nur 0,2-0,5 mV ab und brauchen 60 dB Verstärkung bei niedrigeren Impedanzen HiFi zwischen 100-1000 Ohm. Viele Vorverstärker bieten umschaltbare Phono-Eingänge, die beide Systeme bedienen können.

Externe Phono Vorverstärker eröffnen zusätzliche Möglichkeiten. Sie können näher am Plattenspieler platziert werden, was kurze Signalwege ermöglicht. Spezialisierte Phonostufen bieten oft umschaltbare Impedanzen und Kapazitäten für optimales Matching verschiedener Tonabnehmer. Die Kette Plattenspieler → Phonostufe → Line-Eingang des Vorverstärkers kann klanglich überlegen sein, kostet aber mehr und verkompliziert das Setup. Dies ist ein typisches Szenario für analoge Vorverstärker.

Digitale Zuspieler und die Kombination mit Endverstärkern

Digitale Zuspiele stellen andere Anforderungen. Streaming-Clients, CD-Player und D/A-Wandler liefern Line-Pegel zwischen 1-2 Volt und benötigen keine Verstärkung. Hier geht es um optimales Impedanzen HiFi-Matching und saubere Signalweiterleitung. Hochwertige digitale Quellen profitieren von Vorverstärkern mit breiter Bandbreite und niedrigen Verzerrungen. Die optimale Pegelanpassung ist hier trotzdem wichtig.

Die Kombination mit Endverstärkern folgt klaren Regeln. Die Ausgangsimpedanz des Vorverstärkers sollte mindestens zehnmal niedriger sein als die Eingangsimpedanz der Endstufe. Bei einer Endstufe mit 50 kOhm Eingangsimpedanz sollte der Vorverstärker maximal 5 kOhm Ausgangsimpedanz haben. Längere Kabelwege verschärfen diese Anforderung.

Verwendung mit Aktivlautsprechern und Subwoofern

Aktivlautsprecher mit eingebauten Endverstärkern vereinfachen das Setup erheblich. Der Vorverstärker arbeitet direkt mit den Lautsprechereingängen zusammen. Wichtig ist die richtige Pegeleinstellung – viele Aktivlautsprecher bieten Eingangsdämpfung für optimales Matching. Separate Subwoofer benötigen oft eigene Ausgänge am Vorverstärker oder Y-Adapter für parallele Ansteuerung.

Checkliste „Optimale Verkabelung und Setup-Tipps“ für deinen HiFi Vorverstärker

  • Kabelführung: Netzkabel getrennt von Signalkabeln verlegen, Kreuzungen im 90-Grad-Winkel
  • Abschirmung: Alle Geräte an gemeinsame Masse anschließen, Brummschleifen vermeiden
  • Aufstellung: Vorverstärker entfernt von Transformatoren und Schaltnetzteilen platzieren
  • Belüftung: Ausreichend Freiraum für Wärmeabfuhr, besonders bei Röhrengeräten
  • Erschütterungen: Schwere, resonanzarme Regale verwenden, Gerätefüße bei Bedarf
  • Einstellungen: Alle ungenutzten Eingänge stumm schalten, Verstärkung und Pegelanpassung optimal einstellen
  • Wartung: Röhren regelmäßig prüfen, Kontakte reinigen, Filter entstauben

Diese Checkliste unterstützt HiFi-Enthusiasten dabei, das Maximum aus ihrem Vorverstärker herauszuholen und Klangverluste durch falsche Verkabelung oder Anpassung zu vermeiden.

Fazit – Warum der Vorverstärker der unverzichtbare Dirigent in jedem HiFi-System ist

Die zentrale Bedeutung des Vorverstärkers für die Klangqualität wird oft unterschätzt, obwohl er als Bindeglied zwischen Quellen und Endverstärker maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg des gesamten Systems entscheidet. Er ist eine essentielle HiFi Komponente Vorverstärker.

Seine vier Kernaufgaben – Quellenwahl, Pegelanpassung, Impedanzen HiFi-Matching und Signalaufbereitung – greifen so fundamental in die Wiedergabekette ein, dass Kompromisse an dieser Stelle durch keine nachfolgende Komponente kompensiert werden können. Ein Vorverstärker mit unzureichendem Rauschabstand verschlechtert die Dynamik des kompletten Systems. Schlechtes Impedanz-Matching führt zu Frequenzgangfehlern, die sich durch teure Lautsprecher nicht korrigieren lassen.

Die architektonische Vielfalt von einfachen Transistorschaltungen bis zu ausgefeilten Röhren-Konstruktionen zeigt, dass es den einen perfekten Vorverstärker nicht gibt. Stattdessen hängt die optimale Wahl von persönlichen Klangvorlieben, dem restlichen System und den verwendeten Quellen ab. Röhren-Liebhaber schätzen die charakteristische Wärme und Musikalität, während Präzisions-Fanatiker die Neutralität moderner Transistorschaltungen bevorzugen. Besonders analoge Vorverstärker mit Röhren sind hier gefragt.

Die bewusste Auswahl eines hochwertigen HiFi Vorverstärkers bildet das Fundament für bestmöglichen Hörgenuss. Dabei geht es nicht um das teuerste Gerät, sondern um die beste Abstimmung auf deine Bedürfnisse und dein System. Ein 1.500-Euro-Vorverstärker kann in der richtigen Kombination besser klingen als ein 5.000-Euro-Gerät in unpassender Umgebung.

Die Qualität der verwendeten Komponenten – von Kondensatoren und Widerständen bis zu Netzteil und Gehäusekonstruktion – bestimmt nicht nur die Messparameter, sondern auch die Langzeitstabilität und damit den dauerhaften Hörgenuss. Hochwertige Vorverstärker halten oft jahrzehntelang und entwickeln durch Einspielzeit sogar noch besseren Klang.

Besonders wichtig ist die optimale Integration in dein HiFi-System. Der beste Vorverstärker nützt nichts, wenn Verkabelung oder Aufstellung nachlässig erfolgen. Saubere Masse-Konzepte, kurze Signalwege und störungsfreie Aufstellung sind genauso wichtig wie die Gerätequalität selbst.

Die Investition in einen guten Vorverstärker zahlt sich über Jahre aus und bildet oft den Grundstein für spätere System-Upgrades. Während Lautsprecher und Verstärker den offensichtlichen Klang prägen, arbeitet der Vorverstärker im Hintergrund als stille Perfektion – oder als begrenzender Faktor, falls er den Anforderungen nicht gewachsen ist. Letztendlich ist der Vorverstärker der Dirigent, der entscheidet, ob aus deiner HiFi-Anlage ein harmonisches Orchester oder ein chaotisches Durcheinander wird. Diese zentrale Rolle rechtfertigt sowohl die sorgfältige Auswahl als auch die angemessene Budgetierung für diese oft unterschätzte, aber unverzichtbare HiFi Komponente Vorverstärker deines HiFi-Systems.

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